SRAD 600, Bj. 98, Kupplungsproblem bei warmen Motor

[unozoni]

Hallöle,
bei Langstrecke mit Vollast oder im Stadverkehr mit viel Stop and Go läßt sich der Leerlauf kaum einlegen. Gestern kam ich direkt aus dem Stau an den ATU ran. Beim Einparken schaltete der Lüfter ein, der ja dann dank Zündung aus wieder sofort wieder aus ging. Als ich nach 5 Minuten wieder auf den Bock ging, schaltete der Lüfter sofort wieder ein (hatte also noch rund 100 Grad) und ich habe kaum den ersten reinbekommen. Die Maschine ging mit vollgezogener Kupplung gleich vorsichtig los. Was ist das? Kalt und bei Motor 86 Grad geht alles bestens. (SRAD 600, Bj. 98, Öl 10W40 von Louis für Bikes). Hat jemand Erfahrung mit anderen Ölen. wenn ja, welches ist besser bei solchen Sachen?

 

[dark O]

was meinst mit vollgezogener Kupplung gleich vorsichtig los

 

[Raiden]

Vermutlich meint er, dass die voll durchgezogene Kupplung den Kraftfluss nicht voll unterbrechen konnte.

Quasi den ersten Gang "rein knallen" und der Bock fängt an zu rollen. Trotz durchgezogener Kupplung.

 

[dark O]

Das mit dem ersten Gang passiert mir auch öffters habe auch die SRAD BJ 98
Es gibt zwei Möglichkeiten wie du den Gang ganz leicht rein kriegst.
1) Schieb das Motorrad etwas vor oder zurück und du wirst sehen der Gang geht rein.
2) Ich mach das so, wenn ich keine Möglichkeit habe das Motorrad zu bewegen (Grund rutschig und ich will nciht absteigen ), auf den Schalthebel mit dem Fuß stehen und ganz wenig die Kupplung kommen lassen und der rasstet gleich ein.
Aber was die Ursache dafür ist, kann ich dir leidern nicht sagen.


@Raiden oder er meint er bekommt sie garnet oder schwer rein

------------ Dieser Beitrag wurde um 09:32 geschrieben, der vorherige um 09:24. ------------​

@raiden ich habe mir den Beitrag nochmals durchgelesen, du könntest recht haben.

Passiert das nur wenn der lenker eingeschlagen ist?
Wie schaut es aus mit dem Seil hast du es vielleicht zu stark gespannt?

 

[Extremiac]

Für mich hört es sich so an als ob die Lamellenscheiben der Kuppelung sich bei Hitze verziehen. Das würde auf jeden Fall das Symtom erklären.
Also nicht die Kuppelungsscheiben selbst sondern die Scheiben zwischen den Kuppelungsscheiben.
Ob es die im Zubehör gibt weiß ich nicht ... kann aber auch Suzuki nicht die Welt kosten.

Wenn ich dann alles auseinander habe, würde ich die Kuppelungsscheiben natürlich gleich mitwechseln, nicht das ich mir die Lamellenscheiben auch gleich wieder kaputt mache.

 

[ole_srad750]

Probier erstmal die kupplung nachzustellen
-linke seite verkleidung ab
-kühlwasser ausgleichsbehälter ab
-dahinter ist in der ritzelabdeckung ein gummi propfen den auch ab
-dahinter befindet sich eine schlitz gewindeschraube die ich glaube mit einer 10er mutter festgekontert ist
-mutter lösen
-mit nem schlitzschraubenzieher die gewindestange mit schlitz rausdrehen ca 3 umdrehungen
-dann wieder bis zum widerstand reindrehen
-mutter festkontern
-alles wiederzusammen bauen
da sitzt das ding

hatte bei meiner srad das problem das die kupplung am anfang komplett auf ca 5mm hebelweg gekommen ist hab sie so eingestellt und dann hats wieder gefunzt vielicht hielfzt dir das ja weiter
grüße ole

 

[elmac]

Probier erstmal die kupplung nachzustellen
-linke seite verkleidung ab
-kühlwasser ausgleichsbehälter ab
-dahinter ist in der ritzelabdeckung ein gummi propfen den auch ab
-dahinter befindet sich eine schlitz gewindeschraube die ich glaube mit einer 10er mutter festgekontert ist
-mutter lösen
-mit nem schlitzschraubenzieher die gewindestange mit schlitz rausdrehen ca 3 umdrehungen
-dann wieder bis zum widerstand reindrehen und dann
wieder 1/4 -1/2 U raus
-mutter festkontern
-alles wiederzusammen bauen

Ansonsten hat die Druckstange kein Spiel und die Kupplung fängt
irgendwann an zu rutschen. Spiel am Hebel sollte man danach auch neu justieren!!

 

[ole_srad750]

Ahh siehste das hab ich in der eile vergessen zu schreiben bzw in der eile is mir das nicht mehr in kopf gekommen
danke fürs vervollständiegen
grüße ole

 

[Chef Koch]

bei meiner Srad ist es eher so, dass der Leerlauf zwar gut reingeht, aber ich danach nicht mehr in den ersten komme. Ist halt an ner Ampel oder so ziemlich beschissen, wennste dann bei Grün den ersten Gang reintun willst, aber nichts geht.
Inzwischen steh ich nur noch mit gezogener Kupplung rum.

Tritt eigentlich auch erst auf sobald die Maschine warm ist.

 

[Extremiac]

Da es nur bei warmem Motor auftritt kann es nicht an dem Nachstellen der Stange liegen. Selbst wenn die Stange sich durch die Wärmeausdehnung um wahnsinnige 2mm längt (was physikalisch unmöglich ist) wäre der erzielte Effekt genau das Gegenteil.

Denn um das die Kuppelung nicht mehr richtig trennt müßte die Stande sich verkürzen.

 

[unozoni]

Also erst einmal einen Dank an alle. War leider in den letzten Tagen unterwegs und konnte deshalb nicht antworten. Manchmal fällt auch einem Maschinenbauer die richtige Formulierung schwer. Es ist in der Tat so, dass der Kraftfluß bei sehr warmem Motor (also über 95Grad) nicht vollständig unterbrochen wird und "der Bock deshalb beim Gangeinlegen gleich nach vorn schiebt". Ist für mich in dem Sinne auch wenig erklärbar. Das Kupplungsspiel ist korrekt. Im kalten Zustand "klatscht" zwar der erste Gang auch ganz kurz. Das macht aber so ziemlich jede S-RAD, wenn sie kalt gestartet wird. Der Bock bewegt sich aber bei gezogener Kupplung und eingelegtem Gang keinen cm und es findet kein Kraftschluß bei vollständig gezogener Kupplung statt. Wenn er denn doch stattfinden würde, könnte sich dass ja noch durch kalt und damit zähes Öl erklären lassen. In warmem Zustand ist aber auch 10W40 deutlich dünner, so dass das eigentlich nicht passieren dürfte. Zu der Hypothese "Verziehen der Lamellenanlaufscheiben": Nun sind ja selbst 100 Grad im Öl für hochlegierten Stahl normalerweise kein Grund, sich hier in der Lamellenanlaufscheibe axial derart so zu verwerfen. Es müßte jede Scheibe ja doch 2-3 mm "nach links und rechts um sich schlagen", damit am Ende ein solcher Effekt auftritt. Möglich ist natürlich durchaus alles. Ich lasse mich da gern belehren. Vielleicht gibt es aber auch Zusammenhänge zwischen Öl und Lamellen? Kann es sein, dass das 10W40 partiell bei solcher Wärme so dünn wird, dass zwischen den Anlaufscheiben und Lamellen kein nötiger Gleiteffekt (zu hoher Reibbeiwert) mehr auftritt und deshalb nicht sauber getrennt wird? Das heißt, dass die Lamellen dann an den Anlaufscheiben "kleben" würden, wenn die Kupplung gezogen wird? Vor allem habe ich das vor dem letzten Ölwechsel noch nicht gehabt und das Öl ist jetzt erst ca. 300km drin und der Bock hatte bisher auch nicht mehr als 90 Grad bekommen, weil ich überwiegend im Autobahnbereich geheizt bin. Verwendet worden ist Motorenöl von Louis, welches eigentlich die nötigen Spezifikationen wegen der hohen Drücke zwischen den Zahnflanken der Getrieberäder aufweist. Was aber, wenn nicht? Dann könnte das Öl im Warmbetrieb in mehrere unterschiedlich dicke Phasen zerfallen, die so etwas (möglicherweise und nur möglicherweise!) begründen könnten. Ich hatte das Zeug auch vorher, habe aber jetzt eine neu gekaufte Charge. Wer hat ggf. Erfahrungen mit vollsynthetischen Ölen, die die entsprechenden Spezifikationen haben?
Ich probiere trotzdem mal in den nächsten Tagen alles durch - bin aber heute und morgen unterwegs.

Danke nochmals - Spitze.