Motorrad in die Kurve drücken [Bearbeiten]Bei dieser Kurvenfahrtechnik, die beim Moto-Cross, Enduro, Super-Moto oder in Notsituationen zum schnellen Ausweichen eingesetzt wird, drückt der Fahrer die Maschine unter sich in die Schräglage, während er selbst aufrecht sitzen bleibt.
Sich in die Kurve legen („hanging off“) [Bearbeiten]Als hanging off (engl. to hang off: herunterhängen) bezeichnet man die sportliche Kurvenfahrtechnik im Motorradstraßenrennsport.
Der Fahrer hängt sich dabei zur Kurveninnenseite neben das Motorrad. Sein Gewicht wird dabei zum größten Teil vom kurvenäußeren (oberen) Bein getragen. Dabei kann er den Knieschleifer an den Asphalt halten, um die Schräglage zu kontrollieren, d.h. den Abstand zum Asphalt einzuschätzen.
Durch diese Technik verlagert sich der gesamte Systemschwerpunkt, sodass das Motorrad selbst nicht mehr so stark in Schräglage gebracht werden muss, was wegen des stark versetzten Reifenaufstandspunktes ansonsten nötig wäre. Durch die verringerte Schräglage kann früher aus der Kurve heraus beschleunigt werden. Außerdem ist die Auflagefläche der Reifen bei geringerer Schräglage größer (was allerdings nicht für jeden Reifen gilt, Rennreifen haben eine andere Kontur), und Fußrasten oder andere Bauteile setzen nicht auf dem Boden auf. Des Weiteren schaukelt sich die Maschine nicht so auf, weil der aus der Maschinenmitte nach außen gewanderte Reifenaufstandspunkt nicht nur einseitiges Gewicht zu tragen hat. Diese Technik wird durch die modernen Reifenbreiten bei Supersportlern also geradezu herausgefordert.
Auf dem Hinterrad fahren [Bearbeiten]Unter einem Wheelie versteht man das Fahren eines mehrachsigen Fahrzeugs auf der Hinterachse. Wenn das Vorderrad in der Luft ist, kann auch bei sehr unebener Fahrbahn keine Unruhe hierüber in das Fahrwerk eingeleitet werden. Bei Geländefahrten mit dem Zweirad kann es erforderlich sein, das Vorderrad über Hindernisse anzuheben. Motorradakrobaten gelingt es problemlos, Tausende von Metern in dieser Fahrzeugstellung zurückzulegen.
Powerwheelie [Bearbeiten]
WheelieZum einen gibt es den so genannten Powerwheelie, der oft im Rennsport zu sehen ist. Dabei kommt es beim Beschleunigen aus Kurven oft zum leichten Anstieg des Vorderrades des Motorrades. Auch bei schneller Fahrt über Fahrbahnkuppen steigt die Vorderachse. In Rennen etwa der MotoGP-Klasse mit über 200 PS kann die volle Leistung nicht immer eingesetzt werden, insbesondere beim Herausbeschleunigen aus Kurven. Auch auf der Geraden beschleunigt nur der optimal, der das Vorderrad gerade noch am Boden hält.
Gaswheelie [Bearbeiten]Als Gaswheelie bezeichnet man das Aufstellen des Fahrzeugs durch plötzliches Aufreißen des Gasgriffes. Bei ausreichender Leistung wird das Vorderrad abheben. Bei höheren Geschwindigkeiten, zu niedriger Leistung oder zu tiefem Schwerpunkt kann der Vorgang durch Reißen am Lenker erleichtert werden. Es kann auch die Federung genutzt werden: Plötzliches Schließen des Gasgriffes lässt die Maschine nach vorne in die Federn gehen; wippt sie wieder zurück, öffnet man den Drehgriff, und das Vorderrad geht hoch. Bei leichten Maschinen geht das sogar ohne Gaswegnehmen nur mit dem Körpergewicht und etwas Reißen am Lenker. Ein Umkippen nach hinten kann man auf zwei Arten verhindern: Bei Viertaktmotoren reicht oft die Motorbremsung aus, und durch leichtes Drosseln der Gaszufuhr geht das Vorderrad herunter. Die wesentlich sicherere Technik ist es jedoch, per Hinterradbremse den Wheeliewinkel zu stabilisieren. Will man eine längere Strecke am Kipp-Punkt fahren, so muss man dazu die Hinterradbremse und das Gas feinfühlig miteinander kombinieren.
Kavalierstart [Bearbeiten]Beim Kupplungswheelie kuppelt man aus, lässt die Drehzahl ansteigen und kuppelt dann sehr zügig wieder ein. Bei schwachen, schweren, langen oder tiefliegenden Motorrädern wie Choppern oder schweren Tourern kann dies beim Anfahren auch auftreten, etwa mit Sozius und Gepäck. Meist kommt es jedoch bauartbedingt anstatt zum Wheelie zum Durchdrehen des Hinterrades (Burnout), was auch vom Fahrer mutwillig hervorgerufen werden kann. Der Kavalierstart wird auch Ampelstart genannt. Aufgrund des Verlustes der Haftreibung zwischen Reifen und Asphalt kommt es dabei auch des öfteren zu quietschenden Reifen beim Anfahren bzw. Gummiabrieb auf der Straße.
Fahrzeugtechnik [Bearbeiten]Der Schwerpunkt des Fahrzeugs ist fürs Wheelen von entscheidender Bedeutung: je niedriger er liegt, desto mehr Kraft wird für einen Wheelie benötigt. Dies führt bei verschiedenen Modellen wie Chopper oder schweren Tourern schlicht dazu, dass sie nicht aufs Hinterrad gehen, ohne technisch modifiziert worden zu sein. Sollte die benötigte Kraft nicht mehr durch den Antriebsreifen übertragen werden können, kommt es dazu, dass der Hinterreifen durchdreht (Burn-out). Soll der Wheelie konstruktiv verhindert werden, montiert man eine Wheelie-bar.
Automobile [Bearbeiten]Auch Automobile können Wheelies vollführen, insbesondere beim Dragracing, wo hohe Motorleistungen über 700 kW auf einer sehr griffigen Piste dies erlauben.
Auf dem Vorderrad fahren [Bearbeiten]
Stoppie 180, bei der Stunt Bike Show, am Circuit Carole (Frankreich)Unter Endo verstehen Motorradfahrer das Aufstellen des Motorrades auf dem Vorderrad.
Dies wird durch die dynamische Radlastverteilung beim kräftigen Bremsen mit der Vorderradbremse erreicht. Wichtig ist, dass nicht sofort mit voller Kraft gebremst wird, sondern der Druck auf die Bremse kontinuierlich erhöht wird – sonst gerät das Vorderrad ins Rutschen und blockiert.
Es wird dabei zwischen zwei Stoppies unterschieden:
Auf dem Vorderrad anhalten [Bearbeiten]Der Standing Stoppie, welcher unmittelbar vor dem Anhalten des Motorrads eintritt (bzw. wenn das Motorrad bereits stillsteht).
Auf dem Vorderrad fahren [Bearbeiten]Der Rolling Stoppie, bei dem auf dem Vorderrad gefahren wird.
Burn-out [Bearbeiten]
Stehender Burn-out (Motorrad)
Stehender Burn-out (Auto)Beim Burn-out (Ausbrennen) lässt der Fahrer die Räder einer Achse (bei gezogener Bremse für die andere Achse) durchdrehen. Eingesetzt wird dies vor allem bei Dragster-Rennen (Beschleunigungsrennen); da die Reifen durchdrehen, erwärmen sie sich, wodurch eine bessere Haftung auf der Strecke gewährleistet wird. Des Weiteren werden Burn-outs oft als Showeinlage bei Autotreffen, Stunt-Shows und Rennen gezeigt.
Der Burn-out ist in Deutschland auf öffentlichen Straßen nicht verboten, nur die damit oft verbundene Geräusch- und Geruchsentwicklung. Beim Burn-out wird nicht nur viel Kraftstoff verbraucht, sondern der gesamte Antriebsstrang eines Fahrzeuges unterliegt einer enormen Belastung: Die Reifen verschleißen sehr schnell und sind meist unbrauchbar nach einem Burn-out. Getriebe und Antriebswellen sowie sämtliche torsionsbelastete Bauteile (insbesondere Hardyscheibe, Kupplung) erfahren erheblichen Verschleiß, sogar ein Versagen einzelner oder ganzer Baugruppen ist nicht auszuschließen. Während eines Burn-outs wird aber nicht nur der Antriebsstrang auf die Probe gestellt (ähnlich der Belastung eines Knallstarts), sondern auch der Motor muss dieser Belastung (meist hohe Drehzahlen und damit verbunden hohe Temperaturen ohne ausreichende Kühlung) standhalten.
In der Schweiz können Burn-outs unter dem Verstoss "Nichtbeherrschen des Fahrzeugs" zur Anzeige gebracht werden.
Stehender Burn-out [Bearbeiten]Beim stehenden Burn-out dreht das Antriebsrad oder die Antriebsräder im Stand durch (standing burn-out).
Rollender Burn-out [Bearbeiten]Drehen das Hinterrad oder die Hinterräder während der Fahrt durch, wird dies als rollender Burn-out (Wheelspin) bezeichnet.
Durch die durchdrehenden und dadurch frei steuerbaren Hinterräder kann man durch den Gummiabrieb Striche oder Kreise (Donuts) auf den Asphalt malen.
-quelle: Wikipedia-