Nach dem netten "Vorlauf" soll ja auch das Event selbst nicht zu kurz kommen.... also dann mal los
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Montag mittag- wie immer komm ich viel zu spät aus dem Büro. Auf dem Weg zur Garage muss noch eben etwas Diesel in den Golf und etwas Flüssignahrung nebst Grillgut in den Kofferraum. Mit Reifen, Montageständern und sonstigem Geraffel gehts ab zum Hängerverleih. Dort erfreue ich mich zum 1. Mal an diesem Tag des Regens. Als ich wieder ins Auto steige, is das Hemd recht nass, die Haare triefen....herrlich. Mit Hänger gehts zur Werkstatt, die Gixxe wartet. Noch immer regnets, aber ich muss ja auch noch kurz bissle plauschen- wird schon trocken werden.
Denkste! Auch warten hilft nix...... verladen wird dann doch im strömenden Regen, irgendwie denk ich an offene Schleusentore. Trotz Ablauf warte ich auf dem Anhänger im stehenden Wasser umher, meine Laune sinkt rapide. Wärend des Verzurrens bleibt dann nur noch die Flucht unter Dach. Ich bin nass bis auf die Knochen, seh nix mehr weil Wasser nich aus den Augen zu halten..... sowas hab ich noch nich erlebt. Als ich halb trockengelegt das Handy aus der Tasche fische und Joda anrufe, labert der was von "die ballern hier rum, da is trocken"....... WATT IS LOS ??? 70km weiter is trocken???? Nää odda? Nuja - wenigstens etwas Hoffnung. Schnell fertigverladen, das Duschtuch fürn Sitz bemüht und mit frischem (trockenem) T-Shirt auf richtung Hocken.
Die Fahrt für die lächerlichen paar km dauert ewig.... auf der BAB schiebt sich die Kollone mit rund 40 durch die Fluten. Ich bin Außendienstler, fahre sonst recht viel.... auch das seh ich selten. Nuja- im gemäßigten Delphin-Stil paddelt der Golf voran, Zeit hab ich eh und solange der Hänger noch munter mitsurft wirds schon gutgehen.
Kurz vorm Ring erwartet mich der nächste Schreck. Plötzlich erblicken meine mittlerweile von Vorfreude erhellten Augen im Rückspiegel etwas relativ unansehnliches. Da fährt ein Zombie hinter mir rum
. Das Drängeln bringt mich kurz in die böse Versuchung, den Unwissenden in Hockenheim zum Lichtbild zu bitten (stationärer Blitzer), aber die Gutmütigkeit siegt.... kein Zuwachs fürs Gruselkabinett der Raser-Gallerie.
In Sorge, die beiden Weitgereisten könnten den Ring nich finden fahre ich ihnen gemütlich vor der Nase lang. Doch schon vorm Tunnel übermannt es Zombie..... links antäuschen, dann Kneifen- hehe!
Kurz vor der links zur Einfahrt ins Fahrerlager sieht er dann doch seine Chance, zieht links daneben, begrüßt mich freundlich mit sehr netten Handbewegungen und verbremst sich promt. Wuarharharhar!!!
Klassisch schiefgegangen, der Herbrennversuch.
Ich biebe lässig ab, parke entspannt neben dem Eingang und warte bis die Weitgereisten quer durch den "Notausgang" (vom Verpassen der Boxeneinfahrt aus gesehen) zurück ins Fahrerlager geschlichen kommen. Auch wenn es seltsam klingen mag: Der Anblick der Hackis erfreut mich sehr- steht er doch für lustiges Aufzynden und eine Menge Spaß!
Markus entdeckt uns auch direkt, die Box is schnell gefunden, das Melden erledigt, es geht zum Abladen.
Übern Abend gibts bissle Verwirrung mit der Boxenbelegung, es bedarf eines kleinen Umzuges, aber zu später Stunde sind alle Plätze gefunden und der Rest Bier kann vernichtet werden. Mittlerweile ist Danny mitsammt Familie eingetroffen, hat in der Box das Zelt errichtet (ich bleibe dabei, er hatte wirklich die Befürchtung es könnte reinregnet
) und auch der Grill läuft.
Sehr kühl auch, dass sich in der Box Ureinwohner und weitere Vertreter meiner Heimat finden.... die Welt ist ein Dorf, der Rennstreckenzirkus noch kleiner.
Übern abend wird so das ein oder andre Literchen Hopfensaft filtriert, viel Benzin gebabbelt und hier und da noch geschraubt.
Von ca. 1 bis kurz nach 6 herrscht tatsächlich sowas wie Ruhe in der Box..... so lässts sich sogar schlafen (auch wenn Maggus was andres behauptet
).
Der 1. Anblick am Morgen erschreckt zwar sehr, aber nach kurzem zur Besinnung kommen erweckt die Realität, dass es sich bei den gruseligen Gestalten um redliche Zynder handelt wieder die Vorfreude und der Schreck is vergessen. Kaltes Wasser hilft beim Wachwerden, ebenso der Kaffee.
Die Tatsache dass es noch leicht regnet trübt die Stimmung, aber wir haben ja noch bissle Zeit.
Zuerst kommen die Instruktorengruppen, um 9 startet dann rot.
Oder besser gesagt, sie sollten..... aber es ist nass und so ist der Verkehr auf der Strecke sehr übersichtlich. Danach wird es trockener.
Die grüne Gruppe erfreut sich schon besseren Besuchs und danach gibt es kein Halten mehr. Olli hatte vor Wasser in der Mercedes und vor Schmiere in der Schikane Ende der Parabolika gewarnt - gut so!
Zwar wird durch die Restnässe die Gangart noch über die sonstige Zurückhaltung der ersten 2-3 Runden hinaus gedämpft, aber dann kanns langsam losgehen. Doch hoppla..... Ausgangs Mercedes bin ich innen zu nah am Curb, das HR rutscht auf der wenigen Restmenge Wasser, binnen Millisekunden bin ich hellwach. Mit der Mercedes und mir solls wohl echt nichts werden. Genau HIER hab ich letztes Jahr die 3/4 geerdet. Diesesmal hat das nichts mit Highsider zu tun, "nur" das HR weggeschmiert wäre harmlos... aber trotzdem. Scheiße!!!
Mittlerweile etwas erfahrener lass ich nicht voll stehen sondern mach das Gas einen Tick zu..... perfekt- außer einem netten Slide nix mitgenommen. Leider drücken sich die 3 Kampfhähne, die ich gerade erst zuvor mühseelig (weil nur im Paket zu knacken) kassiert hatte in bodenloser Verhöhnung meines Missgeschicks wieder vorbei.
Unverschämtheit- ich werde sie im Motodrom thermonuklearisieren
Doch der Versuch den letzten der 3 schon in der schnellen rechts eingangs Motodrom zurechtzulegen um ihn dann in der Sachs fürchterlich zu spalten endet mit der Einsicht, dass wir nicht umsonst gerade auf ne größere Gruppe auflaufen.... der Törn is zu Ende, die üben schonmal Einparken in der Box.
Fürn 1. Törn wars ganz passabel, die Gruppendynamik macht Spaß... nur der Rutscher macht mir Sorgen. Es war noch feucht, es is nix passiert... aber trotzdem. Ich hatte es nicht ansatzweise gemerkt, keinen Funken Vorahnung- das mag ich nicht.
Nach kurzem Nachdenken kam ich zu dem Entschluss, dass ich mich voll und ganz auf die Tips der Einzelinstruktorenfahrt vom letzten Besuch hier konzentrieren werde. Wichtiges Hilfsmittel gegen Highsider bei dieser Spielerei (davor hab ich jetzt wieder großen Respekt): Konsequent einen Gang zu hoch ums Eck. Macht im ersten Moment zwar so grad gar keinen Spaß, aber besser als ne 1.Klasse-Fahrt auf dem Schandwagen und macht beim Ausprobieren den Kopf frei.
Die rote Gruppe wird zum 2. Törn leider schon wieder Opfer des Regens. Der hatte sich entschieden, passend einzusetzen und den Racern den nächsten Versuch zu verwässern.
Doch danach wird es!!! Trocken, Strecke trocknet ab, bis zum Verlassen des Rings wird kein Tropfen (Regen) mehr die Stimmung beeinflussen.
Der 2. Törn is nur kurz... noch isses feucht und das noch mehr als zum 1. Törn bei uns.... macht nix, da es anschließend ja trocken bleiben wird kann ich warten
Zum dritten Törn quält mich der Gedanke, dass die Andren jetzt schon essen gehen können.....hmpf- Hunger hätte ich auch, aber erst die Pflicht!
Jede Runde eine andere Linie, immer mal was neues ausprobieren.... verschiedene Bremspunkte machen sich so langsam recht zugeordnet zur resultierenden Linie bemerkbar... immerhin.
Die Konsequenz auf den 1. und den 2. Gang zu verzichten fällt schwer. Kaum hab ich mich mal auf der Bremse an einem Kameraden vorbeigedrückt, macht der sich einen Spaß daraus, die (beschnitten) wehrlosen Gixxe anschließend auszubeschleunigen. Doch kurz bevor ich davon abrücken will schliddert ausgangs der Mercedes ein Zynderkollege mit Lowsider richtung Curb. Auch er war wohl zu weit innen, irgendwas muss da sein!
Also bleibe ich bei der Konsequenz. Bloß kein Schrott heute, Haltung und Linie abschnittsweise angehen.
Doch erstmal Mittagessen.... sehr fein!
Wie immer mundet es vorzüglich, auch das mit dem breiten Grinsen einhergehende Grauen, welches an so manchem Tisch zu sehen ist kann den Appetit nicht verderben
Am Mittag fall ich dann ungewohnterweise erstmal ins Fresskoma. Der 1. Törn nach der Pause gehörte an diesem Tag eigentlich verboten. Rund gehts zwar, die Haltungsarbeit geht auch voran aber an 2-3 Stellen hadere ich noch mit mir selbst. Ende Start ziel mag nur selten klappen. Sitz ich mal passend, hab ich den Bremspunkt nich gut erwischt. Is der Bremspunkt gut, fällt mir zu spät ein, dass mir noch viel Raum des Oberkörpers bis zur Strecke fehlt - es geht sich nich gescheit zusammen. Auf die letzte Runde dann nochmal bissle Spaß.... kaum läufts auch paar Kurven am Stück "rund", kann ich problemlos vorfahren. Naja, dann im nächsten Törn weiter optimieren.
Zwischen den Törns muss natürlich auch immer schön viel mit den anderen Boxenbewohnern kommuniziert werden..... es gibt noch viele ungesagte Nettigkeiten
Durch die Bank weg turnen die Halbwilden alle so um die 2 Minuten rum..... tztz, wenn sie jetzt schon wüssten, dass gleich noch die 1.50 fällt
Diese knackt zB der Chef persönlich...... doch wärend er zwischenzeitlich mal mit der Speedy unterwegs ist, wäre da noch eine Rechnung zu begleichen.
Wie hinlänglich bekannt hatte ich in Mosst die Begegnung der anderen Art mit einer ital. Ackerfräse. Ohne das unschöne Vorkommnis weiter beleuchten zu wollen sei nur gesagt: Es bedurfte der Vergeltung!
Und am Nachmittag (Törn weis ich nicht mehr) hatte die Stunde der Rache geschlagen. Vor mir tauchte ein albernes rosanes Hemdchen auf...... ein Instruktor, wie ich dachte. Doch war niemand zu finden, der diesem folgte.
Hm.... seltsam! Ich wollte dem Tun (falls doch ein Unstruierter da wäre) nicht im Wege stehen und passierte den offensichtlich wartenden Leitwolf. Kurz später tauchte er hinter mir wieder auf, diesmal schien er auf seinen Hintermann konzentriert. Kein Problem, auf Start/Ziel kurz gelupft und dann sollten sie vorbei sein- schließlich hat der ja dafür bezahlt.
Doch es kommt nur die Speey, niemand klemmt am Hinterrad. Ok...... dann is die Sache klar: In der Parabolika wird die Scharte von Most ausgewetzt, Wiedergutmachung tut Not. Nach 2/3 kann ich mich ganz entspannt an der Engländerin vorbeischieben, gegen geballte Suzuki-Power is eben kein Kraut gewachsen
Zwar geht der Bremspunkt irgendwie verloren und die Linie durch die Schikane damit mächtig in die Hose..... aber egal. Ich hab ihn auf "Feindfahrt" (also mit Zug am HR) hergebrannt....hehe!
Vermutlich mit dem Zweck der Demoralisierung folgt gewohntermaßen wieder die alberne Sliderei durch die Schikane, aber es sei ihm gegönnt
Der zu dem Zeitpunkt angedacht 3.letzte Törn versprach Besserung in Sachen Haltung und "rund fahren". Zwar wanderte inzwischen wieder der Druckpunkt (was wg. zu optimistischer Voreinstellung meinerseits schon vorher zu einer unfreiwilligen Boxendurchfahrt zwecks Nachstellen geführt hatte), aber es hielt sich im grünen Bereich. Ins Leere gegriffen hab ich den ganzen Tag nicht. Doch in der 3. Runde wurde mir in der Parabolika recht unwohl. Irgendwie versetzte das Heck trotz identischer Ausgangslinie (zu zuvor) kontinuierlich nach Außen. Sollte der HR schmieren?... Nee, der is noch gut! Oder nicht?.... Paar Meter zahm und testen. Hm.... alles i.O., der tut wie er soll. Doch im Motodrom wirds wieder teigig - seltsam!
In der Box frage ich das Urgestein um Rat. Das zombie'sche Auge sieht verschmolzenes Gummi....hmpf! "Wie fährsten du? Wie gehtn das??.... tiefer und dafür bissle vorsichtiger ans Gas!" Recht hat er.... von fernab der Flange drückt sich angeschmolzendes schwarzes Gold zur Reifenkante.... nicht gut.
Aber auch kein Ausschlusskriterium für die Pelle.... der geht noch!
Den vorletzten Törn fahre ich sehr vorsichtig, will wissen wie sich die Pelle nu mit dem Schmodder verhält. Und siehe da..... so gehts auch, und gar nicht mal so schlecht. Das teigige Gefühl am HR lässt nach- sehr schön!
Zum Ende des Törns weis ich noch nicht, dass es wg. einem späteren Unfall mit viel Dreck auf der Gasse keinen letzten Törn mehr geben wird, somit entfällt das obligatorische Sauberfahren der Pellen.
Dafür ist aber Ralph eingetroffen....... fast unverzeihlicherweise läuft er beim Betreten der Box schnurstracks an mir vorbei..... unverschämter Kerl!!!
Er erzählt was von Besuch in Bayern, lohnt sich ja doch, ließ sich einrichten, Hotel, Frühstück, kleinen grünen Männchen (glaub ich) und schönem Wetter.
Jepp- das lassen wir mal einfach alles so stehen, die Sonne scheint ja wirklich
Wg. besagtem Streckenproblem ist unverhofft schon Feierabend und es geht ans Verladen. Leider habe ich ein Kniepad verloren und musste schon den letzten Törn mit dem Ersatz-satz^^ fahren. Doch zum Feierabend is Joda's Angetraute da um mit dem Sprößling noch bissle auf der Strecke zu Inlinern und genau der Joda-Sproß findet meinen Pad! Sehr geil- der Kurze hat was gut!
Aber kommen wir nochmal zum Thema Inliner-Fahrer........
Wärend des abschließenden Streckenrundgangs (gibts immer für alle, die immernoch nicht genug haben) sind wir nicht alleine. Inlinder und Liege-Fahrräder huschen in rauhen Mengen vorbei.
Unter ihnen einige sehr ambitionierte Zeitgenossen. Schon aus mehreren 100m Entfernung ist "das giiiibts doch gar nicht.... Maaan Maaaan Maaaaan" zu hören. Hä? Wie?..... ich dachte, die richtig harten Sachen gibts nur bei der Tour de France. Wir machen Platz......Egal! Beim dritten Mal können wir den Refrain auch schon und stimmen ein. Das findet der Vorbeter gar nicht lustig und dreht eine 720°-Pirouette. Wutentbrannt steht er mit seinen (auf den Rollschuhen) knapp 2,30m bei geschätzten 75kg Lebendgewicht vor Philipp und fuchtelt wild herum. Der ärmste kann sich das Lachen wohl nicht verkneifen..... erst recht nich als Joda nach dem Rückzug des Ambitionierten für die Besucher der hinteren Reihen nochmal kurz zur Szenen-Wiederholung schreitet...... Pirouette Nummer 2 führt den
fach bereiften wieder zu Philipp. Ich glaube er hat ihn liebgewonnen. Auch wenn ers nich direkt sagt (klingt wirklich anders *g*), kanns nur so sein.
Falls es der letzte Besuch am Hocken war, is der Kamerad mit einem Verantwortlichen des Rings verwandt
Nach dem Rundgang gibts noch die Verlosung.... leider nix gewonnen
....
Anschließend noch CeeDee (unwissenderweise) kennengelernt, viel gelacht und dann nach Hause gefahren.
Abladen war um halb 1 geschafft, dann gings ins Bett, welches eine St. später erreicht war.
Das Vorstellen des Weckers (um 7 wollte der Hänger zurück zu seinem Besitzer) war ne doofe Idee. Irgendwie muss ich danach das Wiedereinschalten vergessen haben und so gabs heute morgen einen feinen Not-Start um 8
Jetzt bin ich hundemüde, aber der Bericht wartete ja noch.
Nächstesmal vielleicht in Teilen, irgendwie beschleicht mich das Gefühl, das hier und da noch was fehlt.
Es war ein geiler Tag!
Sehr viele kranke nette Menschen vor Ort.
Wir hatten megaviel Spaß.... das wird in Bälde wiederholt!
Thanks an die Veranstalter und die Nachbarn
Immer schön am Gas bleiben!
Björn