Hallo, da bin ich wieder :-)
Mittlerweile kam das Ersatzteilepaket bis auf einen Satz Kolbenringe an (der wohl erst aus Japan kommen muss, weil ich die anderen 3 auf Lager gewesenen Sätze von Suzuki Deutschland bereits aufgekauft habe O.o). Den Motor kann ich also trotzdem noch nicht wieder zusammenbauen, aber dafür kann ich mir viel Zeit bei anderen kleinen Baustellen nehmen.
In der Zwischenzeit habe ich also den Kopf noch einmal mit Backofenreiniger, Shampoo und Bremsenreiniger gewaschen und alle Ventile samt neuer Ventilschaftdichtungen wieder zusammengewürfelt (natürlich nicht, die hatte ich feinsäuberlich sortiert). Um das Ventilspiel messen zu können, habe ich auch die Nockenwellen aufgeschraubt. Scheinbar hatte ich beim Schleifen der Ventilsitze einen ganz guten Lauf, sodass sich nun alle Ventilspiele wieder im zulässigen Bereich befinden. Meiner Informationsquelle nach liegen die Werte bei der 600er SRAD wie folgt:
Einlass: 0,10 – 0,20 mm
Auslass 0,20 – 0,30 mm
Da ich beim Schleifen natürlich Verkrustungen/Ablagerungen und auch Material der Werkstoffe abgenommen habe, ist das Ventilspiel bei den meisten Ventilen in Richtung der unteren Grenze (0,10/0,20 mm) gewandert. Mit der Fühlerlehre konnte ich in etwa folgende Werte messen (ich habe kein Protokoll geführt, das ist jetzt nur grob aus der Erinnerung):
Auslassventil 1: zwischen 0,20 und 0,22 mm
Auslassventil 2: zwischen 0,20 und 0,22 mm
Auslassventil 3: zwischen 0,22 und 0,25 mm
Auslassventil 4: zwischen 0,20 und 0,22 mm
Auslassventil 5: zwischen 0,20 und 0,22 mm
Auslassventil 6: zwischen 0,22 und 0,25 mm
Auslassventil 7: zwischen 0,25 und 0,28 mm
Auslassventil 8: zwischen 0,20 und 0,22 mm
Einlassventil 1: zwischen 0,12 und 0,15 mm
Einlassventil 2: zwischen 0,12 und 0,15 mm
Einlassventil 3: zwischen 0,12 und 0,15 mm
Einlassventil 4: zwischen 0,10 und 0,12 mm
Einlassventil 5: zwischen 0,10 und 0,12 mm
Einlassventil 6: zwischen 0,12 und 0,15 mm
Einlassventil 7: zwischen 0,12 und 0,15 mm
Einlassventil 8: zwischen 0,10 und 0,12 mm
Offensichtlich liegen alle Werte innerhalb der vorgegebenen Toleranzen, womit ich erstmal recht glücklich bin. Natürlich denkt man auch an die Zukunft, weshalb ich mich gefragt habe, ob es nicht vielleicht besser wäre etwas mehr Spiel zu haben. Mein Gedankengang dazu ist, dass beim Öffnen/Schließen der Ventile das Material vermutlich über die Zeit wieder etwas abnutzt, wodurch die „Stangen“ der Stößel weiter in Richtung Nockenwelle wandern. Der Abstand zwischen „Stößelstange“ und Nockenwelle (das Ventilspiel) verringert sich also mit der Zeit. Gegen diese Theorie spricht, dass sich mit der Zeit Ablagerungen an den Ventilsitzen bilden, die das Ventil daran hindern komplett zuzufahren. Dadurch würde sich das Spiel vergrößern.
In der Realität ist es vermutlich ein Zufallsprodukt welcher Fall gerade auftritt, sodass genau deswegen wohl empfohlen wird das Spiel alle x-km oder x-Jahre zu kontrollieren und ggf. zu justieren. Sorgen muss ich mir deshalb im Moment also keine Machen, da ja alles im grünen Bereich ist, oder widerspricht mir da wer?