Ähm nein, Du hast mich falsch verstanden. Aber ich möchte es Dir gerne an einem Beispiel hier im Ort aufzeigen.
Es gibt eine schöne, wenn auch kurze Strecke, die schimpft sich Altenberg. Das sind zwar nur 5 Kurven, die jedoch allerhand Leute (mich in der Vergangenheit leider auch) dazu einladen, rauf und runter zu fahren. Manche (eben ich leider bis vor knapp einem Jahr auch) fühlen sich so eingeladen, dass sie diese Strecke an sonnigen Tagen bis zu...sagen wir mal 20 Mal hoch und runter fahren. Das macht dann nicht nur einer, sondern mittlerweile eine ganze Reihe von Leuten (von denen ich mich distanzieren möchte), sagen wir mal an schönen Tagen 20 verschiedene, manchmal auch 30 oder mehr. Du hast also 20x30, also 600 und mehr Fahrten auf diesem kurzen Stück. 70-80% davon sind mittlerweile Zweitakter mit 125m³ oder 600er Einzylinder mit entsprechenden Auspuffanlagen, die bei Drehzahl entsprechenden Lärm verursachen.
Der Rest entfällt auf mehr oder wenger laute Vierzylinder, die ebenfalls nicht unbedingt leise sind.
Die Bürgerinitiative, die letztes Jahr auf dem kurzen Stück mindestens 10 Stürze polizeilich bestätigen kann (dieses Jahr waren es ebenfalls schon 4...), versucht also eine Streckensperrung für Motorräder zu erreichen. Erfolglos, da es sich um einen Autobahnzubringer handelt. Also werden Rüttelstreifen angebracht, die durch LKW und Co noch mehr Lärm verursachen - rund um die Uhr, 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr.
Jetzt könnte man sagen, dass die Anwohner dort ja nicht hinziehen mussten - Bedenkt man jedoch, dass Moppeds vor vielleicht 30 Jahren oder mehr, als die Grundstücke bebaut wurden, noch keine 10.000 Umdrehungen erreicht, und dieses auf und abrasen noch nicht zum Volkssport für die jüngere Generation geworden ist, kann man sich vielleicht denken, dass es mal anders war.
Die Grundstücke haben faktisch keinen Verkehrswert, so dass nachvollziehbar ist, dass ein Verkauf nicht in Frage kommt (oder kannst Du Geld sch....?) Die Stadt kann außer regelmäßige Polizeikontrollen, die aber eben nur kurzfristig helfen, nichts groß machen. Und dann soll man als Anwohner über all die Jahre "Psychoterror" ruhig bleiben? Sorry - auch wenn ich es als normal und logisch denkender Mensch, wie ich bereits geschrieben habe - nicht gutheiße, oder auch niemals befürworten würde, kann man entsprechende "Ohnmachts-" oder "Kurzschlussreaktionen" irgendwie nachvollziehen?
Und dass man sich in so momenten auch an den kleinsten Strohhalmen wie Verkehrszählungen und privaten Lärmmessungen festhält, kann einem keiner verübeln... die WDR und ZDF Mediathek ist voll von Berichten aus der Gegend.
Würdest Du es als nichts mit Motorrädern am Hut habender Familienvater, der vielleicht in zweiter Generation dort lebt und nach Feierabend einfach etwas Ruhe mit seiner Familie genießen möchte, ohne weiteres akzeptieren? Das hat nichts mit künstlich aufregen zu tun. Und ich glaube kaum, dass sich solche Menschen über jemanden beschweren würden, der morgens um 9 am Wochenende normal auf eine Tour aufbricht und Abends heimkommt.