Wieso mache ich das alles?
Es kostet Schweiß, es kostet Ausdauer, es kostet Geduld, aber auch Nerven und Blut. Manchmal sogar Knochenbrüche oder schlimmeres und natürlich unmengen an Geld. Es gibt Rückschläge, es gibt Entäuschungen, es gibt Unfälle, aber es gibt genauso Erfolge und Glücksgefühle! Es spendet mir mehr als nur Spaß beim Fahren. Es bedeutet für mich Disziplin, Ordnung, Organisation und das letzte aus mir raus zu holen. Das beste Material, der beste Mechaniker, das beste Equipment, das alles nützt nichts wenn man das Optimum aus sich und dem Material holen möchte und dabei das Training vergisst!
Nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch abseits der Rennstrecke! Sei es Vorbereitungen durch Videoanalysen, Fitness, Abendliche Analyse seines Renntages, Dokumentationen, revue passieren lassen, alles muss passen um am ende das best mögliche für sich zu erreichen.
Ich bin in dem Thema schon länger Ehrgeizig, aber aktuell erreiche ich ein neues Niveau bei dem es sich bei mir fast alles nur noch um diesen einen Sport dreht!
Ich gehe nicht in Fitnessstudio um am Strand angeben zu können oder einen schönen Körper zu haben, ich gehe nicht Joggen um an einem Marathon teil nehmen zu können, ich gehe nicht MTB Fahren um die Natur zu genießen, ich Esse und Koche nicht mehrheitlich äusserst Gesund damit ich im Virtuellen Leben zeigen kann was ich alles Kochen kann.
Das alles hat bei mir nur den einen Hintergrund, um besser auf der Rennstrecke zu werden. Egal ob Mental, in Rundenzeiten, in Konstanz, Ausdauer oder Erfahrung, ich muss immer besser werden, das ist mein Ziel. Ohne diesem hätte das ganze für mich keinen Sinn, ich würde Fahren gehen weil es Spaß macht, das können auch sehr viele und ist für viele bestimmt der richtige weg, aber mir macht es erst richtig Spaß durch harte Arbeit, Disziplin und auch Niederlagen!
Ich bleibe nicht in der Box nur weil es mal Regnet, Stürmt, oder es kalt ist. Es haben alle dieselben Voraussetzungen. Das ist für mich der Grund erst recht raus zu Fahren um auch in diesen Bedingungen besser zu werden und dazu lernen zu können, auch wenn es manchmal mehr Risiko bedeutet.
Es ist eine Hassliebe zu diesem EInzigartigen Wunderbaren Sport!
Derzeit mache ich pro Woche 5x Sport, 1x Oberörper Krafttraining, 1x Unterkörper Krafttraining, 1x Ganzkörper Kraftausdauer, 1x Joggen und 1x MTB Fahren, selbstverständlich gibt Tage wo ich mein Training hasse, wo ich keine Energie mehr habe aus irgendwelchen Körperlichen oder auch Mentalen Gründen. Aber dann gibt es wieder Tage wie heute, wo mir bewusst wird das mein Training Früchte trägt, an einem wunderschönen Frühlingshaften Samstag. Das Joggen geht wie von alleine, ich merke wie ich von mal zu mal besser werde und mehr durch und Aushalte. Mir wird bewusst das es nur mehr knappe 6 Wochen bis zu meinem Saisonstart sind, ich merke aber auch Zeitgleich das die Maschine noch nicht gänzlich bereit ist was mich einerseits beunruhigt, aber wiederum auch Kraft gibt alles in die wege zu leiten damit am ende alles so Funktioniert wie ich es möchte. Es muss und soll nicht immer leicht sein, dann geht der Reiz verloren.
Wie ich schon erwähnt ist es eine Hassliebe.
Man sitzt im Fahrerlager, ich merke das Rennen kommt immer näher. Mein Puls ist sowieso schon 1h vor Rennstart erhöht, ich werde nervös, ich kontrolliere alles X-Fach um sicher zu sein aber vergesse dann im eifer des Gefechts trotzdem kleinigkeiten wie Gehörsschutz oder Handflächenschoner ohne dem ich nicht mehr Fahren könnte. Wenn es dann noch eine Verzögerung des Rennstarts gibt wird es noch schlimmer, ich gehe im 5 Minuten Takt aufs Klo weil ich gefühlt eine Blase einer 90 Jährigen Dame habe. Ich hasse das Gefühl in diesem moment, mir wird komisch im Magen und meine Hände Zittern. Ich setze vor dem Start meine Kopfhörer auf und will am liebsten von niemanden mehr gestört werden. Ich brauche diese ruhe für mich kurz vor dem Start, ich mache wie auch jeden morgen und nach jeder Pause meine Aufwärm übungen damit Muskeln, Gelenke und auch Kreislauf in Schwung kommt.
Ich nehme so langsam die Kopfhörer ab und schaue nur noch auf die Uhr, 3-4 Minuten vor öffnen der Boxengasse setze ich meinen Helm auf, meine Handschuhe, schließe meinen Kombi. Die nervosität legt sich nach wie vor nicht, jedoch muss ich alles Startklar machen.
1 Minute von öffnen der Boxengasse starte ich den Motor und Stecke die Reifenwärmer ab. So bald das Horn ertönt kommen die Reifenwärmer runter, um mich realisiere ich nicht mehr viel, nicht unbedingt wegen meiner hohen Konzentration, sondern eher weil ich nichts anderes mehr Wahrnehmen kann und will. Steht jemand im weg, wird diese Person direkt merken das ich Platz brauche. Ich fahre raus, in die Startaufstellung, beleibe stehen, Visier nach oben.
Die Ampel geht auf Rot, Visier runter und alle Lichter gehen für die Aufwärmrunde aus. Erster Startversuch und alles Warm Fahren, in diesem moment legt sich meine Nervosität. Ich komme langsam etwas runter.
Wieder an der Startlinie angekommen wird direkt alles für den Start vorbereitet und nur noch auf die Ampel geachtet. Und ganz genau das ist der moment wo ich an wirklich nichts mehr denke ausser dem Rennen. Ich versuche taktisch vorzugehen da ich mir bewusst bin, auch trotz meiner Vorbereitung und meinem Tarining bin ich noch lange nicht in der Geschwindigkeitsklasse wo ich sein möchte und sein müsste damit ich um den Sieg kämpfen kann. Aber ich versuche alles was mir möglich ist, jedoch immer mit Kalkulierten Risiko und keine zu Riskanten manövern.
Auch im Rennen gibt es für mich praktisch keine Gründe aufzugeben solange kein Technischer defekt vorliegt. Auch wenn es schwer wird, ich beiße mich durch.
Nach der Zieldurchfahrt, die Auslaufrunde, alle Streckenposten Winken, schwenken die Fahnen, es ist zwar nur im kleinen kreise, aber das Gefühl ist wunderbar. Und dann war es all die Mühe Wert. Egal wie genervt ich war, egal wie hart oder unangenehm. Für diesen Moment zwischen Rennstart und Zeildurchfahrt Arbeite ich.
Ich habe enorm hohe Ansprüche an mich selbst, bin aber Realistisch genug zu wissen das ich noch zu viel lernen muss um ganz vorne dabei zu sein. Aber ich werde alles tun um es irgendwann zu schaffen. Wenn auch nur im Hobbysport, wenn auch nur bei der FR Challange, auch wenn es um nichts geht als wie diese Glücksgefühle. Aber das ist es mir Wert.
Auch alles drum herum, man lernt Wunderbare Menschen kennen, schließt Freundschaften, lernt von anderen, andere lernen von dir.
Es sind einfach die schönsten Wochenenden in einem Jahr, und ich würde behaupten so viel wie mir das bedeutet in meinem Leben.