SRAD Chef Kochs Feuerstuhl

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Mach den Auslasskanal auch gleich mit, ärgerst dich nachher und gehst dann wieder bei ;-)
 
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also geglättet ist er ja schon.

Ich denke ich werde erstmal mit Messing-Bürstenaufsatz für den Druckluftschleifer die Ablagerungen wegmachen und dann vll noch kurz mit nem feinkörnigen Fächerschleifer durchgehen.
Aber auf richtig polieren habe ich jetzt irgendwie gerade überhaupt keine Lust und Zeit^^
Oder naja mal schauen.

Habe heute die ganzen Motorteile bestellt. Sprich Lager, Dichtungen, Öl usw.

Der Motor wird jetzt doch komplett neu gelagert. Wie schon gesagt, Dichtungen Öl etc muss ja eh bezahlt werden.
Und so hat man wenigstens n ruhiges Gewissen und das ganze Teil ist quasi wie neu.
Ist aber trotzdem immer ne Menge an Asche.
Also n gebrauchten Motor zu kaufen kommt billiger als den Motor zu überholen ;)
 
Frank

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Also n gebrauchten Motor zu kaufen kommt billiger als den Motor zu überholen ;)
Da weißt du aber auch nicht wie bei dem der Zustand ist ;) Muss da immer daran denken wie tief ich mit meiner SRAD damals in die scheiße gegriffen habe :(
 
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So hier dann noch ein paar kurz zusammengefasste Updates:

Habe dann noch den Kolbenboden poliert.
Kolben bleiben kühler (nehmen nicht so viel Wärme auf), außerdem wirkt das ganze natürlich isolierend und steigert so den thermischen Wirkungsgrad des Motors. Zum anderen verhindert man so Ablagerungen auf dem Kolbenboden.
Dient außerdem auch noch der Oberflächenverfestigung.

So sah er aus:

Einfach nur die Ablagerungen entfernt:

Und das Ergebnis:






Das gleiche beim Zylinderkopf:




Einlasskanal:


Beim zerlegen vom Kopf was interessantes aufgefallen:




In den Auslasskanälen waren auch ziemlich viele Kohleablagerungen. Zum richtigen polieren hat mir die Zeit und die Lust gefehlt. Bin nur mal kurz mit ein paar Aufsätzen durch:



Ventilteller ebenfalls poliert.
Anschließend wieder eingeschliffen:



Um zu schauen ob die verbauten Federn mit dem Rest des Ventiltriebs harmonieren braucht man natürlich erstmal einige Daten der Federn.

Ungespannte Federlänge, Blocklänge und Vorspannlänge kann man einfach ausmessen. Am wichtigsten ist aber ne Federkennlinie.

Man könnte sich natürlich auch selbst ne Federwaage bauen, aber das geht auch bequemer. Haben zwei Federn (eine gebrauchte aus dem Vergaser-Motor und eine neue aus einem Einspritzer-Motor) auf einem Festigkeitsprüfstand gestellt.
Nimmt man eigentlich für so Sachen wie z.B. Zugfestigkeitsversuch etc.
Aber da man problemlos Kraft und Weg aufzeichnen kann, einfach mal die Federn draufgepackt -
Das hier kam dann dabei raus:


Nicht von der Prüfvorschrift etc verwirren lassen, mussten halt was angeben, deshalb steht da 3-Punkt Biegeversuch.

Die rote ist die aus dem Einspritzer Motor.

Man sieht allgemein, dass die Linie ab einem bestimmten Punkt nen leichten Knick macht und dann progressiver verläuft. Obenrum nehmen sich die Federn kaum noch was.

Leider haben wir die Federn nicht komplett auf Block gefahren. Wäre wahrscheinlich besser gewesen, z.B. einfach als Prüfendkraft mal so 1000N festlegen, dann dürfte die wahrscheinlich bis aus Block fahren.
Dachte auch nicht, dass die im Motor sooo nah bis auf Block belastet wird, da ich damals die Vorspannung nicht ausmessen konnte. Motor stand 400km weit weg.

Ist jetzt aber nicht so tragisch, da man die Linie interpolieren kann und so "auf der sicheren Seite" ist. Da real die Kraft kurz vor Blocklänge nur noch stärker ansteigen wird . Also wenn ich mit den interpolierten Werten rechne nochn bisschen mehr Sicherheit hätte.
Aber vll machen wir das ganze auch nochmal.

Nur so als Info: Für die rote Linie habe ich circa 5000 Messpunkte


Um die Ventilbeschleunigung zu berechnen braucht man erstmal die Ventilerhebungskurve. Da der Motor nicht zusammengebaut war, habe ich sie in nem alten SRAD Kopf gemessen.
Dafür habe ich den Kopf einlassseitig mit nur einem Ventil zusammengebaut. Und hier nimmt man das Auslassventil (falls es den gleichen Schaftdurchmesser wie das Einlassventil hat). Somit braucht man sich schon mal keine Sorgen mehr um Ventilspiel zu machen. Das ist dann automatisch null. (Die Feder drückt das Ventil bzw den Tassenstößel immer gegen die Nocke)
Man baut auch nur die innere Feder ein, so kann man die Nockenwelle dann per Hand drehen.

Auslassventil auf Einlassseite:


Der ganze Aufbau:



Max. Hub:


Mit der rechten Hand dreht man dann die Nockenwelle und mit der linken tippt man den aktuellen Hub ein.
Ist dann natürlich alles in Grad Nockenwelle und hat keinerlei Bezug zum OT, aber darum geht es ja auch nicht!

Das kommt dabei raus:

Einlass:
 
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Der Text, den Sie eingegeben haben, besteht aus 14348 Zeichen und ist damit zu lang. Bitte kürzen Sie den Text auf die maximale Länge von 10000 Zeichen.
ups :D

Dann zur Ventilfederberechnung. Ich kopiere jetzt einfach den Text, den ich schon in einem anderen Forum geschrieben habe. Wüsste jetzt nicht was ich hier noch anders dazu schreiben soll^^



Zu aller erst ganz ganz grob die Grundlagen:

Für die Auslegung der Ventilfeder ist vor allem die negative Ventilbeschleunigung wichtig, also da wo die Feder das Ventil einbremsen muss, damit das nicht einfach gemütlich Richtung Kolben weiter schießt.
Die positive Ventilbeschleunigung beträgt meistens ein vielfaches der negativen, aber interessiert jetzt für die Federberechnung nicht weiter.

Um die negative Ventilbeschleunigung (Ventilverzögerung) zu erhalten muss man sich erstmal die Ventilerhebungskurve genauer anschauen.

Um die mathematisch zu erfassen muss man sie in 4 Bereiche unterteilen:
1. Cosinus Funktion: Die geht bis zum Ende der Anlauframpe, welche dazu dient, das Ventilspiel sanft zu eliminieren.
2. Schiefe Sinus-Funktion: Das ist die Beschleunigungsphase (positive Ventilbeschleunigung)
3. Polynom 1. Grades: Also einfach eine Gerade mit einer bestimmten Steigung bzw der maximalen Steigung! Meistens recht kurz
4. Polynom 4. Grades: Ab da wo die Steigung wieder geringer wird bis zum maximalen Ventilhub.

Das wäre jetzt für die linke Flanke des Nockens. Für die andere analog.

Interessant für die maximale Verzögerung ist aber nur der 4. Bereich.

Durch die erste Ableitung des Polynom 4. Grades aus dem genannten Bereich bekommt man den Geschwindigkeitsverlauf. Und wenn man den nochmal ableitet bekommt man den Beschleunigungsverlauf. Also das was man sucht.

Um dahin zu kommen, habe ich die Tage in Matlab ein Programm geschrieben. Das erledigt die Arbeit dann mehr oder weniger für mich.

Im Prinzip importiert das geschriebene Programm die csv-Datei mit den ganzen einzelnen Messwerten. Dann wird im besagten Bereich die Polynomfunktion 4. Grades approximiert und insgesamt zwei mal abgeleitet. Außerdem werden noch ein paar Einheiten richtig umgerechnet und die maximale Nockenwellendrehzahl wird auch noch abgefragt. Aus all den Daten wird dann die maximale Verzögerung errechnet.

Zuerst muss ein Test für das Programm her.

Im Buch vom Apfelbeck sind ganz hinten einige Nockenprofile aufgeschrieben und auch die maximale Verzögerung für die Nocke mit angegeben. Also perfekt zum testen meines Programms.

Hier z.B. das Profil #34 aus dem Buch:



Zuerst müssen alle Werte in Excel abgetippt werden, dauert etwas.
Laut Apfelbeck (siehe Bild) hat man mit der Nocke bei 4000 U/min Nockenwellendrehzahl ne maximimale Verzögerung von ~3350 m/s².

Dann mein Programm mit den Excel-Daten gefüttert:


Ergebnis(siehe Bild): 3353,3 m/s². Also passt genau !

Noch kurz was zu den Grafiken, habe da jetzt weiter nichts beschriftet, deshalb eine kurze Erklärung:

-Oben links ist nur der Hubverlauf in dem gesuchten Bereich gezeichnet. Also nur anhand der Werte ausm Apfelbeck Buch.
-Oben rechts ist die approximierte Funktion. Könnte man auch übereinander legen und das würde genau hinkommen.
-Unten links sieht man den Geschwindigkeitsverlauf in [m/rad]. Man sieht hier auch schön, dass die Ventilgeschwindigkeit bei maximalen Ventilhub gleich 0 ist.
-Unten rechts dann der gesuchte Beschleunigungsverlauf in [m/rad²]
Das Ergebnis wird im command Window auch ausgegeben. -19.123 m/rad²

Nockenwellendrehzahl 4000 U/min angegeben.

Man könnte sich natürlich auch abmühen und den gesamten Verlauf darstellen lassen, aber dafür habe gerade nicht die Zeit :wink:

Habe das ganze auch noch für das Profil #7 gemacht, nur auf Nummer Sicher zu gehen. Und auch da stimmt das Ergebnis mit dem aus dem Buch überein.

Oder man könnte auch den maximalen Steigungswinkel (also 3. Bereich) berechnen:

Wer das Buch hat, darf das Ergebnis gerne vergleichen ;)
Für die Steigung sollte man aber noch beachten, dass 10mm hub = 1mm entsprechen und 5°=10mm sind.


Sollte also funktionieren das Programm, also zurück zu meinem Ventiltrieb. Das Ventilhubdiagramm habe ich ja schon gestern ausgemessen (siehe letzter Post). Da dann die csv-Datei eingelesen und das hier kommt raus:


Aufgrund der hohen Drehzahl (13500 KW) bekomme ich eine maximale Ventilverzögerung von 9246,2 m/s²

Um die nötige Federkraft zu berechnen brauche ich noch die reduzierte Ventilmasse.
Die Federn fließen nicht komplett rein, da einseitig abgestützt.

Das sind meine Massen:



Aus Beschleunigung und Gewicht lässt sich dann die nötige Federkraft berechnen:
Original Nockenwelle + Vergaser Federn + Alu Teller = 497,5N
umgeschliffene Einlass + Einspritzer Federn + Titan Teller = 579,7N

Die vorhandene Federkraft kann man für den entsprechenden Federweg (Vorspannung+Ventilhub der jeweiligen Nockenwelle) ablesen.
Oder man schreibt schnell n Programm, was das für einen macht:



Man muss natürlich daran denken, mit der original Nockenwelle dann mit nur 8.5mm Hub zu rechnen.
Mit der umgeschliffenen Nockenwelle hat man aufgrund des Mehrhubs schon eine viel größere Federkraft.
Und die Ventilbeschleunigung mit der original Nockenwelle muss man auch noch berechnen.

Hier dann mal ein paar Sicherheiten die dabei rauskommen:


Original+Vergaser Federn + Alu-Teller = 12,97% Sicherheit
Original + EinspritzerFedern+Titan Teller = 9,75% Sicherheit

umgeschliffene Einlass +Vergaser Federn+Alu-Teller = 10,82% Sicherheit
umgeschliffene Einlass +Einspritzer Federn+Titan-Teller = 7,99% Sicherheit.

Normal hat man eigentlich so um die 20% Sicherheit. Habe den Wert aber aus Büchern, bei denen es eher um Autos gehen. Bei Motorrädern ist ja eh alles n bisschen "enger" konstruiert.
Habe auch schon für Rennmotoren nur ein paar Prozent Sicherheit berechnet.

Weil man muss sich überlegen. Wenn die Sicherheit zu groß ist verschenkt man einiges an Leistung und die Nockenwelle leidet auch noch darunter. Bei hoher Federkraft steigt die Flächenpressung und das führt zu Pitting.
Und das mit der Leistung kann man ja auch ganz gut nachvollziehen, wenn man sich überlegt wie oft bei maximal Drehzahl die 16 Federn in einer Minute zusammengedrückt werden müssen und wie viel Kraft dafür notwendig ist.
Deshalb hat man bei reinen Rennmotoren kaum ne Sicherheit. Und die dient ja vor allem auch gegen Übedrehen, also z.B. durch verschalten.


Mit den ganzen Daten kann man jetzt natürlich noch ein bisschen rumexperimentieren, was passiert wenn man hier oder da noch was verändert.

Würde ich bei letzterem die maximale Drehzahl auf 13250 senken, hätte ich wieder eine Sicherheit von 12,09%

Oder falls man das Titan Kit-Einlassventil verwendet, welches 10gramm leichter als das aus Stahl ist, hätte man eine Sicherheit von fast 30% !!! Also da könnte man dann sogar problemlos die maximal Drehzahl erhöhen. (Wenn man jetzt nur vom Ventiltrieb ausgeht)
Leider passt das aber nicht ohne Änderungen in den Serien-Kopf rein.

Viel Gewicht kann man auch nicht mehr einsparen.

Die Einspritzer-Federn sind schon ein bisschen leichter als die von der Vergaser.
Federteller sind die originalen zwar 50% leichter, aber brechen dafür auch wieder leichter als die aus Titan. (Siehe letzte Seite)
Shims muss man die verwenden die man braucht, in meinem Fall habe ich mit einem 300er Shim (1g) gerechnet. Der schwerste den ich da hatte.
Am Ventil ist auch nichts mehr zu holen, außer durch Titan.

Könnte höchstens den Tassenstößel ein bisschen kürzen. Der ist mit 16,4g doch recht schwer. Hat nicht mal nen großen Einfluss auf die Festigkeit. Aber die Bohrung in der er läuft verschleisst dann schneller. Also evtl kürze ich die ein bisschen.

Man könnte vll per Ignitech die Drehzahl ein bisschen senken, dafür den Lobe Center so um die 100-105° einstellen, damit man hier nichts verschenkt. Außerdem Tassenstößel ein bisschen kürzen. Dann kommt man mit vll mit 100-150 Umdrehungen weniger auf die selbe Sicherheit wie original.

ABER: Wie schon oben Seite gesagt haben wir die Feder nicht komplett auf Block gefahren. Und bei der Vorspannung und dem hohen Ventilhub den ich mit der umgeschliffenen Nockenwelle habe, liegt die tatsächliche Federkraft höher als die interpolierte.


Motor ist schon seit Anfang der letzten Woche eigentlich fertig. Warte aber immer noch auf die ganzen Ersatzteile (Lager, Dichtungen etc).
Obwohl ich schon am 2.2 bestellt habe....
Eigentlich wollte ich erst den Motor fertig machen, damit ich wieder Platz habe in der Werkstatt um mit den anderen Sachen weiterzumachen.
Weil zerlegt nimmt der Motor natürlich den ganzen Platz weg.

Wird also wohl wahrscheinlich wieder nichts mit einem rechtzeitigen Saisonstart, weil ich wie letztes Jahr noch auf Ersatzteile warten muss ....
 
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Ar3s

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Racegixxer
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Besser als jedes Buch, Porno oder Film.

Ganz großes Kino. Bitte hör nie auf. Falls deine SRAD mal perfeckt ist, ich hätte da noch eine xD!!

Grüße, Alex
 
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Großer Respekt!

Ich dachte mir vor kurzen, dass ich den Motor auch mal aufmache und mir das ma anschaue bzw. Optimiere. Kann ja nicht so schwer sein.

Jetzt nicht mehr. :D
 
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Gelten solche Berichte in irgendwelchen Foren auch als Doktorarbeit? Dann bist Du der neue MinisteR
 
Frank

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Für eine Doktorarbeit wird es vielleicht nicht reichen, aber sicher eine sehr gute Grundlage für eine Diplomarbeit ;)
 
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Doktorarbeit in dem Fachbereich wird Forschung mit sich ziehen. Aber über eine bachelorarbeit könntest du dir mal Gedanken machen :) Bin ich richtig mit der Annahme das du jetzt ins 4te Semester kommst? Oder war es erst das zweite? Ich meine mich entsinnen zu können..
Meine bachelorarbeit wird voraussichtlich über die bestromung von Elektromotoren für elektromotorräder gehen. Mein elektrische Antriebe Prof hat mit da was schönes angeboten. Mal gucken ob ich es annehme :P
 
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Tolle Arbeit. :thumbsup:
Will gar nicht wissen, wie lange du da dran warst.
Allein dein Posting ist schon der Hammer. ;)

Was ist denn mit dem gebrochenen Ventilteller passiert? Ist das schon der aus Titan ?
Und gleich noch ne Frage, wie hast du denn die Brennräume so schön sauber bekommen?
Irgendwelche geheimen Mittelchen vor dem Polieren benutzt?

Gruß, Michi
 
Chef Koch

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Tolle Arbeit. :thumbsup:
Will gar nicht wissen, wie lange du da dran warst.
Allein dein Posting ist schon der Hammer. ;)

Was ist denn mit dem gebrochenen Ventilteller passiert? Ist das schon der aus Titan ?
Und gleich noch ne Frage, wie hast du denn die Brennräume so schön sauber bekommen?
Irgendwelche geheimen Mittelchen vor dem Polieren benutzt?

Gruß, Michi
Ja Scheuermilch um die Ablagerungen wegzubekommen :D
Messingbürstenaufsatz für den Dremel ist auch nicht verkehrt, damit macht man keine Kratzer rein.
Ansonsten ganz normal poliert.

Der Ventilteller war der originale und die sind bei der SRAD aus Aluminium. Wie ich später erfahren habe, war die SRAD das erste Großserienmotorrad, dass Ventilfederteller aus Aluminium verbaut hatte.

Bei der ZX7R waren die Serienteile aus Stahl und die Werks-Teile aus Aluminium. Musste man dort aber relativ häufig wechseln.
An der aktuellen R6 sind die Serienteile ebenfalls aus einer Aluminium-Legierund und die Werks-Teile aber aus Stahl.

Bei der SRAD waren die Werksteile aus Titan.
Wundert mich aber eigentlich, dass man bei den SRAD Serienteilen nicht öfter von Tellerbrüchen hört. Bzw habe ich bis jetzt noch von keinem Fall in nem Forum gelesen.

Gelten solche Berichte in irgendwelchen Foren auch als Doktorarbeit? Dann bist Du der neue MinisteR
Dr. SRAD :lol:
Aber das ganze Thema ist schon recht umfangreich. In der Praxis werden die Ventilfedern meistens auf extra Prüfständen, die den Motorbetrieb simulieren, getestet. Da schaut man sich dann das ganze in Bewegung an. Berechnung ist eben nicht alles.
Also ich denke da wäre echt ne Bachelorarbeit möglich. Aber der Trend geht ja eh in Richtun hydraulische Ventilbetätigung. Da kannste dann die verrücktesten Sachen damit machen, auf jeden Drehzahlbereich und Leistungsentfaltung etc abstimmen.

Doktorarbeit in dem Fachbereich wird Forschung mit sich ziehen. Aber über eine bachelorarbeit könntest du dir mal Gedanken machen :) Bin ich richtig mit der Annahme das du jetzt ins 4te Semester kommst? Oder war es erst das zweite? Ich meine mich entsinnen zu können..
Meine bachelorarbeit wird voraussichtlich über die bestromung von Elektromotoren für elektromotorräder gehen. Mein elektrische Antriebe Prof hat mit da was schönes angeboten. Mal gucken ob ich es annehme :P
Ja genau wurde jetzt im Januar mit dem dritten fertig. Habe jetzt noch bis 4.3 Semesterferien, dann gehts ins vierte Semester. Welche Studienrichtung hast du dann, wahrscheinlich so alternative Antriebe oder?

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Gestern ging es weiter mit Teile pulvern
Blöderweise ist mir n MOSFET von meiner Hochspannungs-Selbstmord-Maschine abgeraucht.
Hat erstmal ne Weile gedauert bis ich überhaupt den genauen Fehler ausgemacht habe.

Hatte aber zum Glück noch einen passenden BUZ338 als Ersatz rumliegen, den ich dann auch gleich verlötet habe. Dem wurde es nach dem ganzen pulvern wohl doch zu heiß, habe mir jetzt schon eine bessere Kühlung dafür bestellt.

Aber die anderen Teile habe ich dann trotzdem noch mit dem neuen Transistor gemacht.

Da die Digicam zurzeit eh Dauergast in der Werkstatt ist, habe ich gleich noch ein paar Bildern vom ganzen Ablauf beim pulvern gemacht. Passt jetzt vll nicht 100% ins Thema, ist aber denke ich doch ganz interessant!

Hier die Gabelbrücke vorm pulvern, alles nötige abgeklebt und Gewinde mit Silikonstopfen versehen.
Die Erdung habe ich hinten direkt an einer der Rippen angebracht. Sieht man später eh nicht.



So sieht das ganze dann aus, nachdem das Pulver mittels Hochspannung aufgebracht wurde:




Das ganze Pulver das auf dem Tisch liegt ("Overspray") kann man dann einfach mit ne großen Pinsel zusammenkehren und wieder in die Pulverpistole geben. Der Verbrauch ist also recht gering, solang der Arbeitsplatz sauber ist und man das Pulver nicht verschmutzt.

Und hier nach dem einbrennen und schon eingermaßen abgekühlt:

(RAL 9005 matt)

Hätte man vll noch ein bisschen besser abkleben können, aber mit ein bisschen schleifen ist das eigentlich kein Problem.


Zu den Gabelfüßen habe ich dann mal eine ganze Bildergeschichte gemacht. Da sieht man dann recht gut wie sich die Oberfläche beim Einbrennen verändert.

Zuerst sieht es ein bisschen nach Hammerschlag-Optik aus und dann verläuft das pulver immer mehr, glänzt dann schon richtig. So richtig matt wird es dann erst wenn ich komplett ausgekühlt ist.


Hier der schwarze Pulverlack:


Dann die Gabelfüße gestrahlt und abgeklebt. Erdung ist an den Lackierhaken angebracht.
Das durchsichtige gelbe Klebeband ist extrem temperaturbeständig, glaube bis 480°.

Das dickere gelbe ist ein ganz normales Klebeband. Da muss man immer ein bisschen probieren welches man verwenden kann. Es darf sich nicht festbrennen außerdem darf der Kleber nicht verlaufen. Würde einem sonst die ganze Beschichtung zerstören. Wenn es sich aber nur ein bisschen ringelt etc ist das egal. Geht ja nur darum das vor dem einbrennen an diese Stellen kein Pulver kommt.




Nach dem pulvern kommt das ganze (je nach Pulver) bei 180° für 20 Minuten Objekttemperatur in den Ofen.
Habe mir dann mal ein Bier, die Kamera und ne Taschenlampe geschnappt und das ganze verfolgt und Bilder gemacht.

Leider hat mein Ofen innen kein Licht mehr und die Scheibe hat auch schon einiges an Pulver abbekommen, man sieht also recht schlecht was. Deshalb die nicht so ganz optimalen Bilder:

Bilder sind zeitlich geordnet. Sobald die Zieltemperatur erreicht ist hat man schon ne glatte Oberfläche, die ersten sieben Bilder sind ziemlich zeitnah entstanden:









Und hier eins nach den 20 Minuten, direkt nach dem Öffnen des Ofens. Wird dann nach dem auskühlen noch matter.


Hier noch ein paar andere Teile von vorgestern:
 
G-Star

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Respekt.

D.h. grob:

Teile abkleben.
Strom drauf.
Pulver draufsprühen
Im Ofen backen.

Aber wie ist das wenn der Strom abgeklemmt wird bevor die Teile in den Ofen kommen?
Das Pulver bleibt dann trotzdem haften?
 
Chef Koch

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Racegixxer
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ja das bleibt haften. Kannste auch noch ne zeit lang hängen lassen und in der Zwischenzeit andere Teile pulvern.
(Damit du dann alle zusammen in den Ofen stecken kannst)
 
motopsycho

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evtl kannst ja mal füer die leute die es interessiert ne bauanleitung oder ähnliches hochladen.
wer das know-how hat,könnte es dann auch mal selbst probieren.
 
hammy1982

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wow....respekt. Du hast echt nen Plan...Bäm
 
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Mit wieviel kV pulverst du inzwischen schon? Hab das Projekt selber Pulver leider wegen Zeitmangel auf Eis geschoben. Hab mich das Wochenende aber wieder kurz damit beschäftigt, Winterdepression halt.

Bzw hast du eine Lastunabhängige Ausgangsspannung? Hab nen Freund der sich mit Hochspannungstechnik sehr gut auskennt und auch selbst einen Hochspannungsshop betreibt. Der hat aber keine Lastunabhängigen Geräte. Somit würde natürlich je nach Luftfeuchtigkeit usw eine andere Spannung an der Spitze anliegen. Also bei einer Max. Ausgangsspannung von ~50kV wäre da mit Einbrüchen bis zu 15kV zu rechnen.

Ich überlege mir grad selbst eine schöne Kaskadenschaltung zu basteln. Allerdings hab ich mich schon wieder so lange nicht damit beschäftig das ich jedesmal wieder bei Null starten muss xD!

Die Teile sehen aber wirklich schon sehr gut aus. Mit Ecken scheints du keine Probleme mehr zu haben. Regelst du die Spannung wenn du in die Ecken pulverst runter oder lässt du sie gleich?

Grüße, Alex
 
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Mit wieviel kV pulverst du inzwischen schon? Hab das Projekt selber Pulver leider wegen Zeitmangel auf Eis geschoben. Hab mich das Wochenende aber wieder kurz damit beschäftigt, Winterdepression halt.

Bzw hast du eine Lastunabhängige Ausgangsspannung? Hab nen Freund der sich mit Hochspannungstechnik sehr gut auskennt und auch selbst einen Hochspannungsshop betreibt. Der hat aber keine Lastunabhängigen Geräte. Somit würde natürlich je nach Luftfeuchtigkeit usw eine andere Spannung an der Spitze anliegen. Also bei einer Max. Ausgangsspannung von ~50kV wäre da mit Einbrüchen bis zu 15kV zu rechnen.

Ich überlege mir grad selbst eine schöne Kaskadenschaltung zu basteln. Allerdings hab ich mich schon wieder so lange nicht damit beschäftig das ich jedesmal wieder bei Null starten muss xD!

Die Teile sehen aber wirklich schon sehr gut aus. Mit Ecken scheints du keine Probleme mehr zu haben. Regelst du die Spannung wenn du in die Ecken pulverst runter oder lässt du sie gleich?

Grüße, Alex
kann ich dir gar nicht sagen wie viel kV das sind, muss man ja auch erstmal messen können.
Könnte höchstens Anhand der Länge des Lichtbogens abschätzen, wenn ich ne Erdung in die Nähe bringe.
Aber ich warte jetzt erstmal auf den neuen Kühler für den Transistor der gestern kaputt gegangen ist. Wenn man die Eingangsspannung schon recht hoch stellt, wird der sehr schnell warm.

Aber gar zu hoch ist auch wieder nciht gut, wenn dann die Schicht zu dick wird gehen gerne mal Feinheiten der Oberfläche verloren.
Z.b. wenn man bei den Bremsen den Tokico Schriftzug bedenkt.
Also kommt ein bisschen auf die Oberfläche an wie dick man die Schicht macht.

Ecken sind immer das schwierigste. Da muss man dann immer die Spannung anpassen etc. Wichtig ist auch vernünftiges Licht, damit man vernünftig erkennen kann, ob da schon genug Pulver in den Ecken ist. Ich leuchte dann immer alles nochmal mit ner Taschenlampe ab oder drehe das Teil mal im Licht, weil man leicht was übersieht.

Man kann ja auch mehrere Schichten pulvern. Mache ich z.B. immer bei den Fußrasten.
 
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