Wozu laden wenn ne Lima drin ist.
Mir geht es auch eher darum das ladegerät mitzuschleppen. Bzw noch mehr was im Fahrerlager im weg rumliegt :P UND zusatzgewicht: Man muss ein Ladestecker am Moped verbauen (wenn man nicht immer den Sitz abbauen will, geht nämlich bei nem geschlossenen Heck nicht)
Da auch JM Products nicht zaubern kann und bestimmt nichts anderes macht als Standardzellen mit Balancer in ein für Motorradfahrer ansprechendes Batteriegehäuse zu stecken, besteht die neue Batterie meiner L3 also aus etwa diesen Bauteilen:
1x:
4x:
Die Kapazität von 2 Ah bzw. 2000 mAh entspricht dabei der Kapazität einer einzelnen Zelle, da zum Erreichen der Spannung von 12 V nämlich alle 4 Zellen (je 3 V) in Reihe geschaltet werden.
Wie viel ist eigentlich 2000 mAh? Eine handelsübliche H7 Halogenlampe (quasi in jedem zweiten Auto verbaut) ist angegeben mit 12 V und 55 W, was einem Strom von ca. 4,6 A entspricht.
2 Ah bedeutet man kann einen Strom von 2A eine Stunde lang fließen lassen, einen Strom von 1A 2h lang fließen lassen, einen Strom von 4A 30 Minuten lang fließen lassen, usw. bis die Zellen entladen sind. Stellt man sich vor man schließt an diesem hochmodernen Hochleistungsakku für die Rennstrecke also
eine einzige stinknormale 0815 Glühbirne an, ist nach nicht einmal 30 Minuten bereits Ende im Gelände und die Batterie leer.
<- Oh Gott, kann das wirklich sein??? Yep, 2000 mAh sind nichtmal für handsübliche AA Akkus viel. Selbst ferngesteuerte Spielzeugautos für Kinder brauchen um ein Vielfaches größere Akkus!
Aber wie kann aus so kleinen Akkus die "Power" für den Anlasser eines richtig Motorrades kommen und wieso wird neuerdings "überall", also auch im Handy, Notebook, usw. zu diesen Dingern gegriffen? Lithium Akkus haben gegenüber anderen Bauweisen gewisse Vorteile wie z. B. einen sehr geringen Memory Effekt, die Möglichkeit des nahezu schadlosen schnellen Ladens und Entladens, uvw. Besonders empfindlich sind sie hingegen bei Tiefenentladung und Überladung. Der für uns wichtigste Vorteil bei der gewählen Bauform LiFePo4 ist aber der hohe Kurzschlussstrom (170 A nach DIN liefert die JMT Racing 120 Batterie). Herkömmliche AA Batterien haben einen Kurzschlussstrom von ca. 5 bis 15 A. Zum Drehen eines Anlassers benötigt man deutlich mehr (je nach Temperatur, Schwergängigkeit des Motors, usw. beim Motorrrad beispielsweise zwischen 40 und 120 A). Mit AA Batterien/Akkus ist da nichts zu machen, obwohl die Kapazität in dem obigen Beispiel gleich ist.
Jetzt wissen wir wieso es möglich ist ein Motorrad mit einer Akkukapazität von nur 2 Ah zu starten. Wieso aber werden ganz andere Akkus für die jeweiligen Mopeds empfohlen (für die L3 z. B. ein deutlich größeres Akku mit doppelt so großer Kapazität und viel größerem Kurzschlussstrom)? Das liegt einmal an der jeweiligen Bauform, die der Motorradfahrer im Unterbewusstsein wünscht (die Batterie muss so sein wie die originale nur irgendwie besser, denn was der Bauer nicht kennt isst er nicht), aber auch an dem Einsatzzweck. LiFePo4 Akkus haben z. B. Probleme bei niedrigen Temperaturen hohe Ströme zu liefern, weshalb die Akkus entspreched groß dimensioniert werden um auch bei niedrigen Temperaturen noch ausreichend Strom zum Anlassen liefern zu können. Auch der Ladezustand ist entscheidend. In der Praxis sind Motorradbatterien nicht immer randvoll geladen, sollen das Motorrad aber trotzdem starten können. Auch hier tut sich ein generell größer dimensionierter Akkumulator leichter.
Auf der Rennstrecke fahre ich eigentlich nicht bei Minusgraden und achte auch auf den Ladezustand der Batterie. Wieso überlege ich die JMT Racing Batterie trotzdem zwischen den Turns zu laden? Die Batterie wird mir ihrer generell sehr kleinen Kapazität von 2 Ah beim Starten des Motors mit sehr großem Strom (für den Anlasser) schon ordentlich belastet. Natürlich wird sie beim Fahren von der Lichtmaschine auch wieder geladen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob nach einem meist nur 20 Minuten langen Turn genug Energie zurück in die Batterie transportiert werden konnte um auch vorm nächsten Turn wieder sauber zu starten. Ich denke die Praxis wird es zeigen - ein Ladegerät habe ich wie gesagt eh immer dabei, das Ladekabel samt Stecker wiegt nichtmal 20g und die Batterie spart mir ja zudem sehr viel Gewicht, dementsprechend stelle ich mich einfach darauf ein zwischen den Turns auch mal die Batterie zu laden. Das geht bei LiFePo4 Akkus aufgrund der Schnellladefähigkeit (großer Ladestrom im Verhältnis zu Kapazität des Akkus) übrigens extrem schnell.